KULTUR, ACKER & WALD
Wolfshof Bischhausen
ÜBER UNS
Gemeinschaftlichkeit wachsen lassen
Wir sind eine bunte Gruppe aus Land- und Forstwirtschaftlerinnen, Musikern, Künstlerinnen, Regionalentwicklern, Psychologinnen und Wildnispädagogen, darunter zwei Familien. Mehr über uns erfährst du hier:
Jelena Auracher
Seit November 2021 lebe ich in einer WG in Rechtebach und beziehe mich auf das solidarisch- verbundene Netz um die Fuchsmühle. In Witten studiere ich Psychologie, bin in Ausbildung zur Visionssucheleiterin am Eschwege Institut und auf dem Selbstorganisierten Lernweg zur Permakultur Designerin. Dabei suche ich immer wieder nach Verbindungen von Menschen, Systemen und vielfältigen Interessen- insbesondere der therapeutischen Arbeit mit Naturverbindung und dem Aufbau und der Pflege resilienter, ertragreicher (Öko-) Systeme. An dem Wolfshof begeistert mich das Potential der Flächen von Wald und Acker. Das sehe ich insbesondere in einem Beitrag zu einem ganzheitlichen Konzept zur Versorgung der Region durch Lebensmittel und Holz und wertvollen Erfahrungsräumen für Menschen. Ich persönlich möchte Menschen in Krisensituationen begleiten und gleichzeitig in der versorgenden Landschaftspflege tätig sein. Der Erwerb dieser Flächen ermöglicht mir groß zu träumen und ein Konzept mitzugestalten, indem nötige Arbeit in der Natur therapeutisch wirksam begleitet werden könnte.
Torsten Ackerbauer
Ist in Dresden geboren, 43 Jahre alt, hat Forstwirtschaft und Umweltschutz studiert und ist Papa von 4 Kindern – davon sind zwei schon (fast) erwachsen. Hält seit sechs Jahren Bienen auf wesensgemäße Weise, erlebt gern die Wildnis und freut sich über die alltäglichen Wunder. 2021 habe ich meinen Job im Umweltministerium gekündigt und mein Tätigkeit in zwei Umweltverbänden aufgegeben und wir sind seit Ostern 2022 als Familie in einer zum Wohnmobil umgebauten Feuerwehr auf Reisen, lernen uns selbst und wechselseitig besser kennen und leben viel draußen. Ich freue mich, dass wir nun im Gemeinschaftsnetz um die Fuchsmühle eine neue Heimat gefunden haben und habe Lust, mit anderen zusammen den Wandel auf eine achtsame, naturverbundene und lauschende Weise voranzubringen. Ich habe große Lust, mit anderen Leuten zusammen Bienen zu halten, Honig zu gewinnen und Wachs zu verarbeiten, mich in den Wald hineinzuspüren und dort praktisch zu arbeiten. Ich freue mich, ins Land der Frau Holle zu ziehen und deren Zauber zu erleben.
Sarah Ackerbauer
Ich bin vor 36 Jahren in Wien geboren und lebe schon seit 13 Jahren in Deutschland. Ich habe mit Torsten zwei wundervolle Kinder. Mein Leben windet sich von einer Erfahrung zur nächsten von der Grundlagenforschung (Chemie) zu einem Nachhaltigkeitsfestival über Theaterpädagogik und der jahrelangen Beschäftigung mit Commoning zur Wildnispädagogik und Gemüseanbau. All diese Erfahrungen sind Teil von meinem in der Welt sein. Ich fühle mich mit dem Lebendigen verbunden (den Menschen, den Mitwesen, unserer Heimat der Erde) und möchte beitragen Orte, Strukturen und Seinsweisen zu fördern die dieser Lebendigkeit dienen. Ich glaube wir brauchen Experimentierräume, in denen wir Erfahrungen machen können, wie sich wirtschaften anfühlt, wo niemand, auch nicht die Sprachlosen, die Unmächtigen übervorteilt werden. Experimentierräume, in denen wir Beziehungen leben können, die uns in der ehrlichen Begegnung reifen lassen und nähren. Orte, die als Reibungs- und Inspirationsquelle, dienen, die besuchbar sind, und die uns ein Stück mehr erahnen lassen, wie eine Welt aussehen könnte, die unserem ganzen Menschsein entspricht.
Lewin und Rhea Ackerbauer
Lewin wird im Herbst sieben Jahre alt, Rhea ist vier Jahre alt. Lewin ist ein wilder Bursche, der am liebsten den ganzen Tag angeln und jagen würde und ersatzweise auch LEGO spielt. Lewin freut sich schon darauf, mit Bodek zusammen zu spielen und in die Schule zu gehen. Rhea liebt Tiere, singt viel und sucht überall Verbundenheit und Nähe. Unsere Kinder helfen uns über uns selbst hinauszuwachsen, immer wieder unser tiefes Mitgefühl und unsere Empathiefähigkeit wahrzunehmen, sie spiegeln uns unsere Baustellen und zeigen uns, mit welchen Anteilen wir noch Kind geblieben sind.
Erle Betz
Ich freue mich darauf, im Saal zu tanzen mit viel Platz. Ich mag gern tanzen und schön sein. Und leckere Sachen, zum Beispiel Eis. Ich esse auch gerne Stockbrot am Lagerfeuer.
Bodek Betz
Ich freue mich darauf, ein Erdbeerfeld anzulegen und viel Fahrrad zu fahren.
Ida Charlotte Kuhfß
Die Welt geht unter und ich mache Kunst? Ich habe ich schon viele, viele Runden gedreht auf der Suche nach dem sinnvollen Platz für mich. Habe Modedesign und Textile Künste studiert, ein Yogatraining und ein Elterntraining gemacht, habe viel getanzt, Performance gemacht, als Köchin gearbeitet und zwei Kinder sind auch dazu gekommen. Ich sehe (meine) Kunst als Spiel. Das Spiel eröffnet einen sicheren Raum, wo alles möglich ist. Und das Drama und der Frust und die Trauer und auch die Freude finden ihren Platz und Ausdruck. Im schützenden Mantel des Spiels können wir es ertragen, die Dinge anzuschauen, die uns Angst machen, den Tod und die Zerstörung. Das Spiel ist auch der Ort, wo die Ideen und Träume zu uns kommen. Mit meiner Arbeit möchte ich alle einladen, diesen Ort in sich selbst (wieder) zu finden. Ich möchte im Netzwerk der Region im Wandel viel spielen, mal allein und mal mit anderen. Ich möchte Gelegenheiten und Orte schaffen, in denen Spiel sich entfalten kann. Vielleicht wird es eine Impro-Gruppe geben oder einen Malraum oder etwas ganz anderes. Und es wird es Tanz im großen Saal geben! Im Erdgeschoss möchte ich ein Atelier für Textile Arbeiten einrichten, zum weben, spinnen, färben, zeichnen… Dort kann es auch Workshops geben, denn mein ganzes angehäuftes Wissen möchte ich gerne teilen. Und weil ich Kleidung liebe und es auch liebe, sie zu reparieren, wird es ein Repaircafé geben! Und das fühlt sich nach einem sinnvolles Platz an.
Florian Betz
Wir zerstören die Welt, obwohl wir es besser wissen. Wie entsteht diese Diskrepanz und wie können wir sie auflösen? In den letzten Jahren ist mir immer bewusster geworden, welche Bedeutung die Emotionen bei dieser Frage einnehmen, welche Rolle Bindung spielt und die tief empfundene Verbundenheit im Lebensnetz dieses Planeten. Und ich dachte darüber nach, welchen Beitrag ich dabei spielen kann. Deswegen habe ich vor einigen Jahren die „Verkörperten Ökologie“ entwickelt. In den Seminaren schaffen wir Raum, um uns selbst zu sehen und in Kontakt zu gehen mit unserer Umwelt. Wir singen, tanzen, gehen in den Wald und reflektieren über uns und das Geschehen auf der Welt. Das Ganze verstehe ich als ganzheitliches Aktivismus-Training. Es hat zum Ziel, uns zu befähigen, radikalen Wandel auf dieser Welt zu bewirken. Studiert habe ich Musik. Tanz und Theater begleiten mich schon mein Leben lang. Mein Geld verdiene ich als Musiker. Dabei liegt mein Schwerpunkt auf der Improvisation mit den Instrumenten Marimba und Pantam (Handpan). Auf der Pantam gehöre ich mittlerweile weltweit zu den wichtigsten Musiker*innen. Ich freue mich darauf, im Gemeinschaftsnetz der Fuchsmühle noch stärker in Kollektive eingebunden und wirksam zu sein. Ich fühle mich mit dafür verantwortlich, den Veranstaltungssaal mit Leben zu füllen, damit er ein Ort für die Kunst, aber auch ein Ort für gesellschaftliche Veränderung wird. mehr über meine Musik: www.florianbetz.com mehr über Verkörperte Ökologie: www.verkoerperte-oekologie.de
Henri
Nach einer langen Zeit Stadtleben hat es mich im Dezember 2021 nach Waldkappel gezogen, wo ich als Teil des Gemeinschaftsnetzes Fuchsmühle lebe. Meine Suche nach anti- und postkapitalistischen Ideen und Praktiken hat mich an Universitäten, an Orte des widerständingen Aktivismus, in solidarische Landwirtschaften und nun hierhin geführt. Geld verdiene ich unter anderem freiberuflich in der politischen Bildung und als Erlebnispädagoge. Ich bin überzeugt davon, dass es sowohl Wandel in äußeren Strukturen, als auch in uns selbst braucht, um den vielfältigen Krisen unserer Zeit begegnen zu können. Die hier in der Region und in unserem Gemeinschaftsnetz schon bestehenden und ständig wachsenden Strukturen zielen für mich in Richtung solchen Wandels. Gerade träume ich besonders von kollektiv getragenen Betrieben, die kleine Produktionsketten bilden. Dafür könnten Acker und Wald in Gemeinschaftsbesitz eine tolle Basis sein.
Johann Oehmler
Ist ein Kind des Ruhrgebiets und wurde dort vor 26 Jahren geboren. Ich bin seit Apri 2021 Teil des Füchsmühlen-Gemeinschaftsnetzes und wohne hier seit August 2021. Ich bin gelernter Zimmermann, in Ausbildung zum Visionssucheleiter am Eschwege Institut und habe rund 2 Jahre Arbeitserfahrung in der ökologischen Landwirtschaft. Hier arbeite ich vor allem gerne mit den Tieren. In den letzten Jahren ist auch das Verständnis und die Faszination für natürliche Systeme und ihre Wirkung auf uns gewachsen. Und hat den Wunsch genährt mehr das Natürliche, welches uns umgibt, auch zu unserem Nutzen zu gestalten und gleichzeitig für andere Lebewesen anzureichern. Der Wolfshof ist durch seine Vielfältigkeit in verschiedenen Bereichen und möglichen Synergien daraus sehr interessant. Ich möchte hier gerne im Wald arbeiten und zur Brennholzversorung, Nachpflanzung und Biotoppflege beitragen. Bei Zeíten bin ich auch gerne als Visionssucheleiter in diesem schönen Stück Wald tätig. Der Wald ermöglicht es auch eine regionale, faire, ökologisch und sozial gerechte Wertschöpfungskette vom Baum bis zum Möbel zu erdenken.
Luisa Kleine
Seit etwa 10 Jahren beschäftige ich mit dem Leben in Gemeinschaft: Träumend, reisend, alltäglich, in bestehenden Netzwerken aktiv und schreibend. Nach der Schule reiste ich ein Jahr durch verschiedenste Gemeinschaften in Europa, wohnte dann vier Jahre lang in einer etablierten Kommune in Kassel und gründete dann 2020 das Gemeinschaftsnetz Fuchsmühle. Jahrelang bin ich im deutschen Ökodorfnetzwerk GEN und auch beim Commons Institut aktiv. Seit 2019 schreibe ich mit viel Begeisterung für die Zeitschrift Oya über Gemeinschaften, Commons, Bürokratie oder das Leben in Zeiten der Klimakrise. Besonders am Herzen liegt mir die Selbstverwaltung unserer Existenzgrundlagen – Land, Betriebe, Häuser – die tauschlogikfreie Verteilung von Ressourcen und der Aufbau von fürsorgenden Strukturen. Der Wolfshof begeistert mich, weil dort ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Regeneration zusammen gedacht wird.
Stefan
Text folgt ...